Drei Tage Historie, Emotion und Begegnung
Seit 1950 feiert die Stadt am letzten Juliwochenende ihre berühmteste Quelle – die Rakoczy-Quelle – mit einem Fest, das Historie und Gegenwart auf einzigartige Weise verbindet. Ehrenamtliche Darsteller erwecken dabei historische Kurgäste wie Kaiserin Sisi, Fürst Bismarck oder andere prominente Persönlichkeiten zum Leben. Das Programm bietet Live-Musik, eine Lichtshow im Rosengarten, Tanz und fränkische Spezialitäten an allen Ecken der Stadt. Zu den Höhepunkten zählen der Rakoczy-Ball im Max-Littmann-Saal mit feierlicher Polonaise und der große historische Festzug am Sonntag.
Die Ausgabe 2024 war ein voller Erfolg: fast 80.000 Besucherinnen und Besucher strömten nach offiziellen Angaben in die Stadt – ein idealer Anlass, um zu zeigen, wie sich Veranstaltungen datenbasiert analysieren und besser verstehen lassen.
Vom Bauchgefühl zur datenbasierten Steuerung
Veranstaltungen wie das Rakoczy-Fest bringen Leben in eine Region – doch wie viele Gäste bleiben nach dem Fest noch in der Innenstadt? Welche Zielgruppen wurden wirklich erreicht? Wie groß ist das Einzugsgebiet tatsächlich? Wie muss die Kommunikation für das Fest im Jahr 2025 aussehen?
Mit diesen Fragen im Gepäck haben wir auf dem Fest unsere Geo-Intelligence-Lösung mit Geofencing eingesetzt. Die Technologie ermöglicht es, Besucherströme über anonymisierte Smartphone-Daten zu erfassen – natürlich DSGVO-konform, aggregiert und ohne Personenbezug.

Drei Zonen, viele Erkenntnisse
Für die Analyse des Rakoczy-Fests 2024 wurden drei zentrale Veranstaltungsorte mit Geofences versehen und somit als Analyseraum festgelegt:
- Marktplatz
- Kurgarten
- Europawiese
In diesen Bereichen konnten wir über den Veranstaltungszeitraum hinweg die beziehbaren Bewegungsmuster anonym auswerten und in zeitlichen Clustern analysieren sowie in einen Vergleich zum Vorjahr setzen.

Besucherfrequenzen im Überblick
Die Auswertung lieferte aufschlussreiche Erkenntnisse für die gesamte Festwoche:
- Marktplatz (Innenstadtbereich): Mit 80,9 % der Erfassungen war er das Zentrum des Geschehens.
- Kurgarten: Mit rund 14,7 % der Besuche spielte er als kultureller Veranstaltungsort – etwa beim Rakoczy-Ball – eine zentrale Rolle.
- Europawiese: Mit 4,4 % Anteil war diese kleinere Fläche ergänzend relevant, z. B. für das musikalische Rahmenprogramm oder Kinderangebote.
- Saisonale Muster: Deutliche saisonale Schwankungen in den Festbereichen, wobei die Spitzenwerte erwartungsgemäß mit dem Rakoczy-Fest Ende Juli zusammenfallen. Andere Ereignisse im Jahresverlauf verursachen aber auch geringere Ausschläge.

Durchschnittlichen Besuchsfrequenzen für die Festwoche (7 Tage)

Besuchsfrequenz über zwei Jahre
Woher kommen die Besucher?
- Hohe lokale Verankerung: Die intensivste Dichte zeigte sich im Stadtgebiet Bad Kissingen selbst.
- Überregionale Strahlkraft: Viele Besucher reisten aus der Umgebung von Würzburg, Fulda und Schweinfurt an.
- Einzugsgebietsvergleich zwischen Innenstadt und Europawiese: Einzugsgebiet der Innenstadt im Vergleich zur Europawiese deutlich größer und überregionaler. Auf der Europawiese sind mehr lokale Gäste aus Bad Kissingen und der unmittelbaren Umgebung zu finden.
Wann kommen die Festgäste?
Die Geofencing-Analyse zeigt auch deutlich die Festhöhepunkte im zeitlichen Verlauf:
- Hohe Gästefrequenzen bei Festprogrammpunkten: Festprogrammpunkte sind deutlich bei den Besuchszeiten erkennbar
- Besucherhöhepunkt Europawiese: Stärkste Besuchszeit ist der Sonntagabend zwischen 9 und 11 Uhr. Dies lässt sich auf das von dort gut sichtbare Abschlussfeuerwerk zurückführen.
Was wir daraus lernen – konkrete Impulse fürs Tourismusmarketing
Die Analyse zeigt eindrucksvoll: Veranstaltungen wie das Rakoczy-Fest lassen sich heute nicht nur feiern, sondern auch strategisch auswerten. Daraus ergeben sich klare Handlungsempfehlungen:
- Gezielte geografische Ansprache: Künftige Werbung kann anhand der identifizierten Herkunftsregionen passgenauer ausgespielt werden.
- Besucherlenkung durch Programmplanung: Weniger frequentierte Bereiche lassen sich gezielt stärken – z. B. durch besondere Programmpunkte oder Gastronomieangebote.
- Messung von Spillover-Effekten: Wer kam nur zum Fest – und wer besuchte auch die Therme, das Stadtmuseum oder lokale Restaurants?
Darüber hinaus eröffnet die Methode neue Möglichkeiten im digitalen Marketing: Auf Basis der ermittelten Herkunftsregionen lassen sich digitale Werbekampagnen gezielt in Form von Geofence-Anzeigen ausspielen. So können potenzielle Besucherinnen und Besucher bereits vor einer Veranstaltung in ihrem alltäglichen Umfeld mobil angesprochen werden – etwa durch standortbasierte Banner, Social Ads oder Push-Nachrichten. Diese hyperlokale Ansprache steigert nicht nur die Relevanz der Werbung, sondern senkt auch Streuverluste und erhöht die Wahrscheinlichkeit eines tatsächlichen Besuchs. Für Städte und Veranstalter ergibt sich daraus ein effektives Tool zur gezielten Event-Bewerbung mit messbarem Rückfluss.
Gäste kennt, kann besser planen, werben und gestalten
Wenn Sie selbst wissen möchten, woher Ihre Besucher kommen, wie sie sich vor Ort bewegen und welche Wirkung Ihre Veranstaltungen tatsächlich haben – sprechen Sie mit uns.
Prospega Geo-Intelligence hilft Ihnen, unsichtbare Zusammenhänge sichtbar zu machen.