Eine Anregung zur Diskussion
Hallo Google Team. Zu Eurem spannenden Video “Goodbye Schweinebauch — Eine Guideline zu digitalen Händler und Hersteller Kooperationen” zur digitalen lokalisierten Angebotswerbung möchten wir kurz einer genannten Statistik einige Studien gegenüberstellen. Der im Video referenzierte Wert von 40–50% Werbeverweigerern, die mit dem Aufkleber „Bitte keine Werbung“ einen Prospekteinwurf verweigern, ist so in den für Mediaagenturen und Marketingplaner relevanten Studien als Mittelwert für die Print-Werbeverweigerung in Deutschland nicht zu finden.
Studien und Quellen zu Print-Werbeverweigerung am Briefkasten in Deutschland
Die aktuelle Faktenlage findet man unter anderem in folgenden Untersuchungen zur Werbeverweigerung für direktverteilte Prospekte in Deutschland:
ZMG Studie Basis DPAG Daten 2020: 27,7 Prozent der Haushalte verweigern explizit den Einwurf von Direktwerbung
Dieser Wert korrespondiert auch mit der aktuellen Studie “Werbeverweigerer Print” des Instituts Weigel GmbH , die sich ausführlich auf einer aussagekräftigen Stichprobenbasis mit diesem Phänomen multidimensional beschäftigt hat.
Für die Studie befragte das Marktforschungsinstitut Weigel GmbH im Erhebungs- und Auswertungszeitraum von Oktober 2018 bis November 2019 3.654 Werbeverweigererhaushalte nach vier Verfahren (CATI-Stichprobe, Face-to-Face-Haustürbefragung, POS-Befragung, Online-Befragung) sowie als Kontrollgruppe weitere 5.071 Haushalte nach repräsentativer Stichprobe innerhalb der Gruppe Gesamtbevölkerung (CATI-Stichprobe, Online-Befragung).
Weitere Daten zu Werbeverweigerern in Deutschland liefern auch die Studien und Datenbanken von microm Micromarketing-Systeme und Consult GmbH sowie von der IFH Köln GmbH. Vergleicht man die Werbeverweigerung am Briefkasten mit der Ad-Blocker Rate die in 2019 noch mit 23,2% angegeben wurde zeigt sich wie nahe digitale und analoge Medien beim Phänomen Werbeverweigerung liegen.
Auf welchen Aufkleber bezieht sich die Werbeverweigererquote?
Für Marketingplaner die sich mit der Entwicklung von Print-Reichweiten beschäftigen ist aber zudem ein anderer Wert von Relevanz, da ein großer Teil von Handzetteln des Handels in Deutschland nicht mittels einer Direktverteilung zugestellt wird, sondern als Beilage in einer Wochenzeitung mit redaktionellen Inhalten.
Das OLG Hamm hatte in 2011 entschieden, dass der Einwurf von kostenlosen Anzeigenblättern und Wochenzeitungen in Briefkästen mit dem Aufkleber „Keine Werbung“ keinen Wettbewerbsverstoß gegenüber Zustellunternehmen von gewerblicher Handzettelwerbung darstellt. Zur Ermittlung der für den Handelskunden relevanten Werbeverweigerergrößen sind also auch die Gruppe der Verweigerer „Bitte keine Werbung und kein Anzeigenblatt“ mit einzubeziehen, die nur eine kleinere Teilmenge der zwischen 27 und 28 Prozent liegenden Werbeverweigerer „Bitte keine Werbung“ bilden. Dass sich das Phänom Werbeverweigerung in Deutschland lokal sehr differenziert darstellt — zwischen urbanen, suburbanen und ruralen Räumen – stellt insbesondere die Weigel GmbH Studie ausführlich dar.
Für weitere Fragen zum Markt für Prospektwerbung und zum klassischen Handzettel als das lokale Instrument des Handels zur Angebotskommunikation – gerade auch in Krisenzeiten — stehen wir von prospega gerne zur Verfügung.
Quellen:
Goodbye Schweinebauch — Eine Guideline zu digitalen Händler und Hersteller Kooperationen Abgerufen 29.05.2020
Unabhängige Studie zur Analyse der Print-Werbeverweigerer in Deutschland veröffentlicht Abgerufen 29.05.2020
Werbeverweigerer ist nicht gleich Werbeverweigerer Abgerufen 29.05.2020
Zahl der Werbeverweigerer steigt auf 27,7 Prozent Abgerufen 29.05.2020
microm Werbeverweigererquote — Effektive und effiziente Werbeverteilung/ Abgerufen 29.05.2020
OVK: Adblocker-Rate leicht auf 23,2 Prozent gesunken Abgerufen 29.05.2020
https://www.damm-legal.de/olg-hamm-anzeigenblaetter-mit-redaktionellem-teil-sind-nicht-von-der-aeusserung-keine-werbung-erfasst Abgerufen 29.05.2020