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7. August 2023

Website vs. Facebook — Die Vorteile & Nachteile für KMU

Nastja Strasheim
7. August 2023
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Website vs. Facebook — Die Vorteile & Nachteile für KMU

Da gängige Social Media Kanäle im Internet nach wie vor von einem wachsenden Nutzer-Zulauf profitieren, sehen zahlreiche Firmen darin heute ein effizientes Marketingmittel.
Autor
Nastja Strasheim
Datum
7. August 2023
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Website vs. Facebook — Die Vorteile & Nachteile für KMU

Da gängige Social Media Kanäle im Internet nach wie vor von einem wachsenden Nutzer-Zulauf profitieren, sehen zahlreiche Firmen darin heute ein effizientes Marketingmittel.
Das führt sogar so weit, dass eini­ge von ihnen ihre tra­di­tio­nel­len Inter­net­prä­sen­zen voll­ends auf sozia­le Netz­wer­ke ver­la­gern und eine Face­book-Sei­te für ihr Unter­neh­men erstel­len, um nur noch dort aktiv zu sein. Aber ist das auch tat­säch­lich ein gut über­leg­ter Schach­zug? Im fol­gen­den Bei­trag set­zen wir uns mit der Fra­ge aus­ein­an­der, wel­ches Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel sich bes­ser für Selbst­stän­di­ge und klei­ne Unter­neh­men eig­net bzw. wel­che Vor­tei­le und Nach­tei­le eine Face­book-Fan­page Unter­neh­men im Gegen­satz zur eige­nen Fir­men­home­page bietet.

Face­book-Auf­tritt und Home­pages von KMU im Vergleich

a) Face­book
Die Ver­gan­gen­heit hat gezeigt, dass das Erstel­len einer Unter­neh­mens­sei­te auf Face­book durch­aus Vor­tei­le mit sich bringt: Der Auf­tritt im sozia­len Netz­werk kann zur Mar­ken­bil­dung von Fir­men bei­tra­gen und sich dadurch posi­tiv auf ihr Image aus­wir­ken. Da die Erwar­tungs­hal­tung der Face­book-Nut­zer jedoch vor allem auf Kom­mu­ni­ka­ti­on aus­ge­rich­tet ist, erwar­ten sie dort

  • Posts mit Unterhaltungswert
  • inter­es­san­te und aktu­el­le Inhalte
  • Lösun­gen für Probleme
  • Ant­wor­ten auf Fragen
  • usw.

Ande­re wich­ti­ge Inhal­te und Infor­ma­tio­nen wie beispielsweise

  • Unter­neh­mens­de­tails,
  • Fak­ten oder
  • Pro­dukt­in­for­ma­tio­nen

sind auf Face­book eher fehl am Platz. Wenn über­haupt, dann soll­ten sie nur sehr dosiert auf fri­sche und inter­ak­ti­ve Art ein­ge­setzt werden.

Face­book-Sei­ten bie­ten Unter­neh­men dann die meis­ten Vor­tei­le, wenn sie sie gezielt zum Com­mu­ni­ty-Buil­ding und für vira­les Mar­ke­ting ein­set­zen. Sie eig­nen sich ide­al für die direk­te Kom­mu­ni­ka­ti­on mit dem Nut­zer, umge­kehrt haben die­se die Mög­lich­keit, direkt mit einem Unter­neh­men in Kon­takt zu tre­ten. Dadurch wer­den Fir­men für User trans­pa­ren­ter und sie bau­en mehr Nähe zu ihnen auf. Auf dem kur­zen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­weg kön­nen sie sich außer­dem gut selbst prä­sen­tie­ren – zum Bei­spiel über Bil­der oder Vide­os, die die Wer­te oder die Fir­men­phi­lo­so­phie wider­spie­geln. Weni­ger geeig­net ist ein Face­book-Auf­tritt hin­ge­gen für Wer­bung. Durch Bei­trä­ge und Pos­tings, die zu spamy auf die Nut­zer wir­ken, kann man die­se schnell wie­der vergraulen.

b) Home­page
Die Ent­wick­lun­gen der ver­gan­ge­nen Jah­re im Netz haben aber genau­so zum Vor­schein gebracht, dass der Effekt der Mar­ken­bil­dung sowie die posi­ti­ve Wir­kung auf das Unter­neh­mens­image bei Fir­men­web­sites noch bes­ser zum Tra­gen kommt: Unter­neh­mens­web­sites bie­ten den kla­ren Vor­teil, dass sie

a) dif­fe­ren­zier­ter wir­ken und sie
b) fle­xi­bler als Face­book-Auf­trit­te sind.

Das liegt dar­an, dass eine Fir­men­web­site eher auf Infor­ma­ti­on aus­ge­rich­tet ist und sich ein Unter­neh­men auf der eige­nen Home­page viel indi­vi­du­el­ler und per­sön­li­cher prä­sen­tie­ren kann. Ist ein Nut­zer auf der Suche nach einem bestimm­ten Pro­dukt, detail­lier­te­ren Infor­ma­tio­nen, oder einer Lösung für ein Pro­blem, möch­te er in der Regel nicht unter­hal­ten wer­den, son­dern stattdessen

  • Fak­ten
  • Tipps
  • Rat­schlä­ge
  • Lösun­gen und
  • Infor­ma­tio­nen

erhal­ten. In die­sem Fall kommt er im Gegen­satz zu den sozia­len Medi­en also bewusst auf eine Web­sei­te. Des­halb dür­fen Home­pages ruhig auch etwas werb­li­cher aus­ge­rich­tet sein. Hin­zu kommt, dass Home­pages ihre Auf­find­bar­keit bei Goog­le im Gegen­satz zu Face­book-Sei­ten durch SEO-Maß­nah­men gezielt stei­gern kön­nen, was wie­der­um die Mar­ken­be­kannt­heit auch auf lan­ge Frist gese­hen erhöht. In den sozia­len Medi­en dreht sich alles vor­der­grün­dig um das „Hier und Jetzt“, wobei die Reich­wei­te grund­sätz­lich von der Anzahl der Fans und deren Inter­ak­ti­on mit den ver­öf­fent­lich­ten Bei­trä­gen abhän­gig ist.

Die Vor­tei­le von Face­book für Unternehmen

  • Gro­ße Reich­wei­te durch mehr als 23 Mio. Face­book-User allein in Deutschland
  • Erstel­len einer Face­book-Sei­te ist für Unter­neh­men in der Regel kostenlos
  • Ein­fa­che­re Pfle­ge von Inhal­ten und unkom­pli­zier­te Verwaltung
  • Hohes User-Ver­trau­en in Facebook
  • Star­ke Inter­ak­ti­vi­tät (z.B. durch Kom­men­ta­re und Likes)
  • Leich­te Ver­brei­tung von Inhal­ten durch Shares und Co.
  • Hohe Ver­weil­dau­er auf Facebook
  • Lang­fris­ti­ge Bin­dung durch Fan-Beitritt

Die Nach­tei­le von Face­book für Unternehmen

  • Weit­ge­hend auf Kom­mu­ni­ka­ti­on begrenzt
  • Nicht alle Ziel­grup­pen wer­den erreicht
  • Über Goog­le nicht so gut auf­find­bar im Hin­blick auf SEO
  • Ein­ge­schränk­te Mög­lich­kei­ten hin­sicht­lich Prä­sen­ta­ti­on und Layout
  • Abhän­gig­keit durch exter­nen Anbie­ter (z.B. bestimm­te Gui­de­lines, Zen­sur, Löschen von Pages etc.)
  • Hohes Spam-Risi­ko durch Drit­te (z.B. auf der Pinnwand)
  • Daten­schutz­pro­ble­me (Gefahr von Abmah­nun­gen oder Bußgeldern)

 

Die Vor­tei­le von Web­sei­ten für Unternehmen

  • Ver­füg­bar für jeden Internetnutzer
  • Erstel­len einer Fir­men­home­page bie­tet Gestal­tungs­frei­heit im Hin­blick auf Lay­out und Design
  • Kei­ne Bin­dung an bestimm­te Regeln und Vorgaben
  • Inhal­te unter­lie­gen kei­ner Wer­tung durch Dritte
  • Inter­ak­ti­ve Gestal­tungs­mög­lich­kei­ten (z.B. durch Social Plug­ins und Kommentarmöglichkeiten)
  • Eigen­ver­ant­wort­lich­keit für sämt­li­che Inhalte
  • Platz für detail­lier­te Infor­ma­tio­nen und umfang­rei­che­re Artikel
  • Bes­se­re Auf­find­bar­keit auf Goog­le, daher hohe SEO-Relevanz

Die Nach­tei­le von Web­sei­ten für Unternehmen

  • Erwerb einer Domain mit Kos­ten verbunden
  • Direk­ter Dia­log schwieriger
  • Weni­ger Insights über die Nutzer
  • Web­sites oft sehr sta­tisch, bie­ten kei­ne Interaktionsmöglichkeiten
  • Pfle­ge von Inhal­ten bzw. Ver­wal­tung aufwendiger
  • Even­tu­el­le Rede­signs sind kostenaufwendig
  • Lang­fris­ti­ge Bin­dung der Nut­zer an Web­sei­ten schwierig

 

Web­sites vs. Face­book: Wer gewinnt denn nun?

Um her­aus­zu­fin­den, wel­ches Kom­mu­ni­ka­ti­ons­in­stru­ment sich für Unter­neh­men am bes­ten eig­net, soll­ten sie

  • ihre eige­nen Schwer­punk­te definieren
  • sich Gedan­ken dar­über machen, wel­cher Kanal ihre Zie­le am bes­ten erfüllt und
  • hin­ter­fra­gen, wie sich die eige­ne Ziel­grup­pe am bes­ten errei­chen lässt.

Wenn man genau weiß, wo die Ziel­grup­pe am aktivs­ten ist und wie sie im Web agiert, kann man sich bes­ser für einen der bei­den Kanä­le ent­schei­den: Wäh­rend ein Musi­ker, bei dem News und Kom­mu­ni­ka­ti­on im Vor­der­grund ste­hen, also womög­lich allein mit einer Face­book-Fan­page glück­lich wird, errei­chen B2B-Unter­neh­men ihre Ziel­grup­pe hin­ge­gen eher nicht über Social Media Kanä­le. Statt­des­sen kön­nen sie mit vie­len Infor­ma­tio­nen und Fak­ten auf einer Fir­men­web­site punkten.

Von der best­mög­li­chen Reich­wei­te pro­fi­tie­ren Fir­men, wenn sie weder auf das eine, noch auf das ande­re Mar­ke­ting­in­stru­ment ver­zich­ten und sich für eine par­al­le­le Nut­zung von Face­book-Auf­tritt und Fir­men­web­site ent­schei­den. So haben sie die Mög­lich­kei­ten, sich die Vor­tei­le bei­der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­in­stru­men­te zunut­ze zu machen und gleich­zei­tig indi­vi­du­el­le Schwer­punk­te zu setzen.

Die Inhal­te bei­der Kanä­le soll­ten aber kei­nes­falls iden­tisch sein, da sich die Nut­zer­grup­pen des Face­book-Auf­tritts und der Fir­men­web­site natür­lich über­schnei­den. Statt­des­sen soll­te bei­des intel­li­gent mit­ein­an­der ver­netzt wer­den, indem Unter­neh­men bei­spiels­wei­se über ihre Face­book-Fan­sei­te zusätz­li­chen Traf­fic auf ihre bestehen­de Fir­men­home­page gene­rie­ren. Rele­van­te Web­sei­ten-Inhal­te kön­nen dafür Social-Media-taug­lich auf­be­rei­tet und mit inter­nen Links ver­se­hen wer­den, um User auf ihre Home­page zu leiten.

Fazit:
Face­book bie­tet vie­le schlag­kräf­ti­ge Argu­men­te, die dafür spre­chen, dass Inhal­te von klei­nen und mitt­le­ren Fir­men dort tat­säch­lich erfolg­reich plat­ziert und dadurch eine sehr posi­ti­ve Wir­kung bei Nut­zern und poten­zi­el­len Kun­den erzielt wer­den kann. Wer aller­dings Wert auf eine stär­ke­re Mar­ken­bil­dung und Pro­dukt­in­for­ma­ti­on legt, kommt nicht dar­um her­um, eine pro­fes­sio­nel­le Unter­neh­mens­web­site zu erstel­len. Am bes­ten ist es daher, wenn KMU auf einen gelun­ge­nen Mix aus bei­den Mar­ke­ting­mit­tel set­zen, um ihre Ziel­grup­pe mög­lichst breit abzu­de­cken. Face­book als aus­schließ­li­ches Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel zu nut­zen, stellt ledig­lich für einen sehr klei­nen Teil der Unter­neh­men (z.B. aus dem Bereich Gas­tro­no­mie und Events) eine ech­te Alter­na­ti­ve dar.

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