Geostatistik im Einsatz - Interpolation
Ob Temperatur- oder Regenfallmessungen, die Verteilung von COVID-19 Fällen oder geomarketingtypische Fragestellungen wie die Kundenherkunft oder der Ladenumsatz. All diese Geodaten werden in der Regel zunächst einmal punktuell verortet. Häufig lassen sich die daraus entstehenden Punktwolken aber nur schwer interpretieren bzw. sind auch die Gebiete zwischen den Punkten, an denen keine Messung vorliegt, oder gar eine flächendeckende Aussage von Interesse.
Je nach Anwendungsfall können in den Geoinformationswissenschaften verschiedenste statistisch-mathematische Verfahren eingesetzt werden. Grob kann man diese in Aggregationsmethoden und in geostatistische als auch deterministische Interpolationsmethoden unterteilen.
Auf Basis der letzteren haben wir im Rahmen eines Projekts mit einem regionalen „Stadtwerke“-Kunden eine flächige Niederschlagsverteilung in großen Teilen Franken berechnet, deren Grundlage die langjährigen mittleren Niederschlagswerte zahlreicher, über ganz Franken und angrenzende Gebiete verteilter Wetterstationen des Deutschen Wetterdienstes waren. Durch die Interpolationsmethodik kann man regionale klimatische Phänomene wie die durch Regenarmut gekennzeichnete „fränkische Trockenplatte“ zwischen Würzburg und Schweinfurt anschaulich darstellen, wie die (unten zu sehende) Abbildung zeigt.
Interpolation Niederschlagsverteilung Franken auf Basis DWD Daten:
Für die Modellierung wurde die Open-Source Software QGIS, der JoinAdressWeb-Geocoder von WiGeoGIS, OpenStreetMap-Layer sowie statistische historische Niederschlagsdaten vom DWD auf Basis der Interpolationsmethode „Inverse Distance Weighting“ verwendet.
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