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7. August 2023

Tracking, IP-Adressen und Geofencing – Wie Nutzerdaten lokalisierbar werden

Nastja Strasheim
7. August 2023
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Tracking, IP-Adressen und Geofencing – Wie Nutzerdaten lokalisierbar werden

Bei Surfen im Internet hinterlässt jeder User gewisse Datenspuren – das ist unvermeidlich.
Autor
Nastja Strasheim
Datum
7. August 2023
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Tracking, IP-Adressen und Geofencing – Wie Nutzerdaten lokalisierbar werden

Bei Surfen im Internet hinterlässt jeder User gewisse Datenspuren – das ist unvermeidlich.

Denn bei jedem Sei­ten­auf­ruf kommt es zu einem Dia­log zwi­schen Brow­ser und Ser­ver. Dabei wer­den bestimm­te Infor­ma­tio­nen über­mit­telt. So erfährt der Ser­ver zum Bei­spiel die IP-Adres­se des End­ge­räts sowie zahl­rei­che wei­te­re Daten über Brow­ser und Com­pu­ter. Was letzt­lich mit die­sen pas­siert, hängt vom Ser­ver­be­trei­ber ab. Nicht sel­ten wer­den sie gespei­chert und anschlie­ßend in einer Zugriffs­sta­tis­tik aus­ge­wer­tet. So las­sen sich inter­es­san­te Daten über die User sam­meln, die zur Opti­mie­rung bestimm­ter Pro­zes­se bei­tra­gen. Oft­mals ver­su­chen die Betrei­ber auch, die Nut­zer­da­ten zu loka­li­sie­ren. Dafür nut­zen sie Track­ing, IP-Adres­sen und Geofencing.

Mit­tels Track­ing digi­ta­le Daten loka­li­sie­ren:
Bereits die deut­sche Bedeu­tung „Ver­fol­gung“ des Worts „Track­ing“ lässt dar­auf schlie­ßen, was hin­ter dem Begriff steckt: Denn es geht hier­bei um das Ver­fol­gen des User-Ver­hal­tens im Inter­net. Dabei wer­den ver­schie­de­ne Daten über die Besu­cher von Web­sei­ten ermit­telt. Die ein­zel­nen Bewe­gun­gen des Users kön­nen über HTTP-Hea­der, Coo­kies oder Java­Script nach­ver­folgt wer­den. So erfährt der Web­sei­ten­be­trei­ber beim Loka­li­sie­ren der Nut­zer­da­ten unter ande­rem Folgendes:

  • Von wo aus ruft der Nut­zer die Web­sei­te auf?
  • Wel­che Sei­ten besucht der User häufiger?
  • Wie lan­ge blei­ben die Kon­su­men­ten auf der Seite?
  • Wann tätigt der Besu­cher Käufe?
  • Wann mel­det sich der Nut­zer für den News­let­ter an?
  • Auf wel­cher Sei­te stei­gen die User wie­der aus?

Die­se und vie­le wei­te­re Ana­ly­se­da­ten hel­fen den Betrei­bern der Web­sei­te bei bestimm­ten Mar­ke­ting-Aktio­nen. Denn Track­ing und die dar­aus resul­tie­ren­den Daten sind ein wich­ti­ges Instru­ment der Erfolgs­kon­trol­le im Online-Mar­ke­ting. Auf Basis die­ser Infor­ma­tio­nen las­sen sich zum Bei­spiel die Web­sei­ten kun­den­freund­li­cher gestal­ten, Pro­duk­te bzw. Leis­tun­gen ziel­grup­pen­ge­recht ver­mark­ten oder die Zahl der Abbrü­che von Besu­chern mini­mie­ren. Zudem hel­fen die ermit­tel­ten Daten dabei, die The­men­aus­wahl bes­ser an die Inter­es­sen der Kun­den anzupassen.

Wie funk­tio­niert Track­ing?
Um Nut­zer­da­ten mit­hil­fe von Track­ing zu loka­li­sie­ren gibt es zahl­rei­che Tools. Die­se lie­fern den Web­sei­ten­be­trei­bern vie­le rele­van­te Infor­ma­tio­nen über die Besu­cher und deren Ver­hal­ten auf ihrer Sei­te. Dafür gibt es ver­schie­de­ne Optio­nen, zum Bei­spiel über Coo­kies, HTTP-Hea­der oder Java­Script. In der Regel funk­tio­nie­ren die­se Tools über soge­nann­te First-Par­ty-Coo­kies: Besucht ein User eine Web­sei­te, so wird ihm auto­ma­tisch eine Num­mer zuge­teilt. Die­se wird in Form eines Coo­kies auf dem End­ge­rät hin­ter­legt. Schaut der Nut­zer erneut auf der Web­sei­te vor­bei, so kann er auf­grund des abge­spei­cher­ten Coo­kies wie­der­erkannt werden.

Die­se Daten­schutz­richt­li­ni­en sind ein­zu­hal­ten:
Sol­che Tools machen sehr detail­lier­te Auf­zeich­nun­gen über das Besu­cher­ver­hal­ten. Des­halb sind Web­sei­ten­be­trei­ber dazu ver­pflich­tet, anzu­ge­ben, dass sie Nut­zer­da­ten loka­li­sie­ren. Sie müs­sen ihre Besu­cher über den Zweck, Umfang sowie die Art der Daten­samm­lung in Kennt­nis set­zen. Zudem müs­sen die Betrei­ber eben­falls auf das Wider­spruchs­recht hin­wei­sen. Denn vie­le User möch­ten nicht, dass ihre Nut­zer­da­ten loka­li­siert werden.

IP-Adres­sen lie­fern nütz­li­che Infor­ma­tio­nen:
Bei einer Inter­net Pro­to­col Address oder kurz IP-Adres­se han­delt es sich um eine Netz­werk­adres­se. Die­se darf für jedes End­ge­rät, das sich in einem Netz­werk befin­det, nur ein­mal ver­ge­ben wer­den. Denn nur so kön­nen Daten­pa­ke­te rich­tig adres­siert und zuge­stellt wer­den. Dafür benö­tigt eine IP-Adres­se bestimm­te Iden­ti­fi­ka­ti­ons­merk­ma­le, die sich ein­deu­tig einem Com­pu­ter zuord­nen las­sen. Dadurch kann der Stand­ort im Inter­net defi­niert wer­den. Des­halb besteht sie aus zwei Teilen:

  1. Vor­de­rer Teil: Netzwerkadresse
  2. Hin­te­rer Teil: Hostadresse

Anhand die­ser Anga­ben las­sen sich die Nut­zer­da­ten loka­li­sie­ren. Denn über die­se Infor­ma­ti­on kann ermit­telt wer­den, wo sich der jewei­li­ge Inter­net-User auf­hält. So kön­nen die IP-Adres­se und somit auch die Nut­zer­da­ten ein­fach loka­li­siert werden.

Digi­ta­le Daten mit­tels Geo­fen­cing loka­li­sie­ren:
Die­ser Trend ist kaum zu über­se­hen: Immer öfter wer­den orts­be­zo­ge­ne Daten für Wer­be­zwe­cke genutzt. Die­se Mar­ke­ting-Form ist heu­te ein wich­ti­ges Instru­ment, um Kun­den in der Umge­bung direkt anzu­spre­chen. Doch auch für die User selbst ist es prak­tisch, wenn ihre Nut­zer­da­ten loka­li­siert wer­den. Denn erlau­ben sie den Zugriff auf den eige­nen Stand­ort, so kann das im All­tag sehr prak­tisch sein. Egal ob sie auf der Suche nach einem Bäcker um die Ecke sind oder eine Bank-Filia­le in der Nähe benö­ti­gen – dabei kön­nen ihnen soge­nann­te Loca­ti­on-based-Ser­vices hel­fen. Der Stand­ort wird dafür in der Regel mit­tels Geo­fen­cing ermittelt.

Das steckt hin­ter dem Begriff:
Das Wort Geo­fen­cing setzt sich aus zwei Tei­len zusam­men: „geo­gra­phic“ und „fence“. Somit meint der Begriff eine Art geo­gra­phi­schen Zaun. Die­ser umschließt ein Gebiet mit einem bestimm­ten Radi­us um das Objekt her­um. Betritt ein User mit sei­nem Smart­phone die­sen Bereich, so wird eine Akti­on aus­ge­löst. Die Posi­ti­on und die Nut­zer­da­ten wer­den dabei zum Bei­spiel über GPS, WLAN- oder Mobil­funk­net­ze bestimmt.

Anwen­dungs­be­rei­che von Geo­fen­cing:
Im All­tag wird die­se Tech­nik bereits für ver­schie­de­ne Diens­te ein­ge­setzt. So kommt sie zum Bei­spiel im Smart Home Bereich zum Ein­satz. Wer ein smar­tes Tür­schloss besitzt, der kann zur Ent­rie­ge­lung einen Radi­us bestim­men. Wird die­ser mit einem zuvor defi­nier­ten Gerät über­schrit­ten, so lässt sich die Türe öff­nen. Auch im Bereich des Mar­ke­tings wird die­se Tech­no­lo­gie ver­wen­det. Dabei wer­den Usern gezielt Wer­b­e­inhal­te zuge­sen­det, die bestimm­te Kri­te­ri­en erfül­len. Das kann zum Bei­spiel spe­zi­ell zuge­schnit­te­ne Wer­bung sein, wenn der Umkreis eines Geschäf­tes betre­ten wird.

Fazit:
Nut­zer­da­ten wer­den heu­te auf ver­schie­de­ne Arten loka­li­siert. Die­se hel­fen vor allem den Web­sei­ten­be­trei­bern, ihren Inter­net­auf­tritt, ihre Pro­duk­te und ihre Leis­tun­gen gezielt auf Wün­sche bzw. Bedürf­nis­se der Kun­den anzu­pas­sen. Denn hier­für ist die Daten­er­fas­sung eine wich­ti­ge Grund­la­ge. So lässt sich die Ziel­grup­pe letzt­lich bes­ser erreichen.

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