Im direkten Vergleich mit dem ArcGIS ModelBuilder fallen einige Unterschiede auf. Die Modellerstellung in der QGIS Verarbeitungsmodellierung funktioniert weniger intuitiv als im ModelBuilder. So fehlt zum Beispiel die Möglichkeit verwendete Eingangsgrößen sowie Verarbeitungswerkzeuge komfortabel miteinander zu verknüpfen oder die unterschiedlich farbige Darstellung der verschiedenen Modellbestandteilen. Außerdem ist die Dokumentation der Funktionen, Parameter und Limitationen von Modellwerkzeugen per Online-Suche schwieriger zu finden und teilweise unvollständig. Dies wird jedoch durch die Möglichkeit die Implementierungen verschiedener OpenSource-GIS nutzen zu können wiederum etwas aufgewogen. Die Einstellung der Iteration erst bei der Layerauswahl ist gewöhnungsbedürftig und erlaubt keine Modelle mit ebenfalls iterativen Submodellen. Hierfür kann auf die Nutzung von python Scripting zurückgegriffen werden, was jedoch weitergehende Kenntnisse voraussetzt. Die Protokollierung der Modelausführung funktioniert in QGIS ziemlich gut, allerdings sind die Fehlermeldungen in Folge von Modellabrüchen nicht leicht verständlich, so dass sich die Fehlersuche und ‑korrektur nicht immer ganz einfach gestaltet.
Abschließend kann man festhalten, dass QGIS mit der Verarbeitungsmodellierung ein Modellerstellungswerkzeug besitzt, dass zwar noch nicht ganz den Umfang und die Bedienbarkeit des ModelBuilders erreicht, dafür aber bei der Nutzung zahlreicher in ArcGIS nicht in allen Versionen frei verfügbaren und ständig weiterentwickelten Verarbeitungswerkzeugen sowie der Möglichkeit verschiedene Implementierungen nutzen zu können punkten kann und sich dadurch in zunehmenden Maße zu einer echten Alternative entwickelt hat.