Website vs. Facebook - Die Vorteile & Nachteile für KMU
Da gängige Social Media Kanäle im Internet nach wie vor von einem wachsenden Nutzer-Zulauf profitieren, sehen zahlreiche Firmen darin heute ein effizientes Marketingmittel. Das führt sogar so weit, dass einige von ihnen ihre traditionellen Internetpräsenzen vollends auf soziale Netzwerke verlagern und eine Facebook-Seite für ihr Unternehmen erstellen, um nur noch dort aktiv zu sein. Aber ist das auch tatsächlich ein gut überlegter Schachzug? Im folgenden Beitrag setzen wir uns mit der Frage auseinander, welches Kommunikationsmittel sich besser für Selbstständige und kleine Unternehmen eignet bzw. welche Vorteile und Nachteile eine Facebook-Fanpage Unternehmen im Gegensatz zur eigenen Firmenhomepage bietet.
Facebook-Auftritt und Homepages von KMU im Vergleich
a) Facebook
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass das Erstellen einer Unternehmensseite auf Facebook durchaus Vorteile mit sich bringt: Der Auftritt im sozialen Netzwerk kann zur Markenbildung von Firmen beitragen und sich dadurch positiv auf ihr Image auswirken. Da die Erwartungshaltung der Facebook-Nutzer jedoch vor allem auf Kommunikation ausgerichtet ist, erwarten sie dort
- Posts mit Unterhaltungswert
- interessante und aktuelle Inhalte
- Lösungen für Probleme
- Antworten auf Fragen
- usw.
Andere wichtige Inhalte und Informationen wie beispielsweise
- Unternehmensdetails,
- Fakten oder
- Produktinformationen
sind auf Facebook eher fehl am Platz. Wenn überhaupt, dann sollten sie nur sehr dosiert auf frische und interaktive Art eingesetzt werden.
Facebook-Seiten bieten Unternehmen dann die meisten Vorteile, wenn sie sie gezielt zum Community-Building und für virales Marketing einsetzen. Sie eignen sich ideal für die direkte Kommunikation mit dem Nutzer, umgekehrt haben diese die Möglichkeit, direkt mit einem Unternehmen in Kontakt zu treten. Dadurch werden Firmen für User transparenter und sie bauen mehr Nähe zu ihnen auf. Auf dem kurzen Kommunikationsweg können sie sich außerdem gut selbst präsentieren – zum Beispiel über Bilder oder Videos, die die Werte oder die Firmenphilosophie widerspiegeln. Weniger geeignet ist ein Facebook-Auftritt hingegen für Werbung. Durch Beiträge und Postings, die zu spamy auf die Nutzer wirken, kann man diese schnell wieder vergraulen.
b) Homepage
Die Entwicklungen der vergangenen Jahre im Netz haben aber genauso zum Vorschein gebracht, dass der Effekt der Markenbildung sowie die positive Wirkung auf das Unternehmensimage bei Firmenwebsites noch besser zum Tragen kommt: Unternehmenswebsites bieten den klaren Vorteil, dass sie
a) differenzierter wirken und sie
b) flexibler als Facebook-Auftritte sind.
Das liegt daran, dass eine Firmenwebsite eher auf Information ausgerichtet ist und sich ein Unternehmen auf der eigenen Homepage viel individueller und persönlicher präsentieren kann. Ist ein Nutzer auf der Suche nach einem bestimmten Produkt, detaillierteren Informationen, oder einer Lösung für ein Problem, möchte er in der Regel nicht unterhalten werden, sondern stattdessen
- Fakten
- Tipps
- Ratschläge
- Lösungen und
- Informationen
erhalten. In diesem Fall kommt er im Gegensatz zu den sozialen Medien also bewusst auf eine Webseite. Deshalb dürfen Homepages ruhig auch etwas werblicher ausgerichtet sein. Hinzu kommt, dass Homepages ihre Auffindbarkeit bei Google im Gegensatz zu Facebook-Seiten durch SEO-Maßnahmen gezielt steigern können, was wiederum die Markenbekanntheit auch auf lange Frist gesehen erhöht. In den sozialen Medien dreht sich alles vordergründig um das „Hier und Jetzt“, wobei die Reichweite grundsätzlich von der Anzahl der Fans und deren Interaktion mit den veröffentlichten Beiträgen abhängig ist.
Die Vorteile und Nachteile von Facebook für Unternehmen
Vorteile | Nachteile |
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Webseiten für Unternehmen: Die Vor- und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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Website vs. Facebook: Wer gewinnt denn nun?
Um herauszufinden, welches Kommunikationsinstrument sich für Unternehmen am besten eignet, sollten sie
- ihre eigenen Schwerpunkte definieren
- sich Gedanken darüber machen, welcher Kanal ihre Ziele am besten erfüllt und
- hinterfragen, wie sich die eigene Zielgruppe am besten erreichen lässt.
Wenn man genau weiß, wo die Zielgruppe am aktivsten ist und wie sie im Web agiert, kann man sich besser für einen der beiden Kanäle entscheiden: Während ein Musiker, bei dem News und Kommunikation im Vordergrund stehen, also womöglich allein mit einer Facebook-Fanpage glücklich wird, erreichen B2B-Unternehmen ihre Zielgruppe hingegen eher nicht über Social Media Kanäle. Stattdessen können sie mit vielen Informationen und Fakten auf einer Firmenwebsite punkten.
Von der bestmöglichen Reichweite profitieren Firmen, wenn sie weder auf das eine, noch auf das andere Marketinginstrument verzichten und sich für eine parallele Nutzung von Facebook-Auftritt und Firmenwebsite entscheiden. So haben sie die Möglichkeiten, sich die Vorteile beider Kommunikationsinstrumente zunutze zu machen und gleichzeitig individuelle Schwerpunkte zu setzen.
Die Inhalte beider Kanäle sollten aber keinesfalls identisch sein, da sich die Nutzergruppen des Facebook-Auftritts und der Firmenwebsite natürlich überschneiden. Stattdessen sollte beides intelligent miteinander vernetzt werden, indem Unternehmen beispielsweise über ihre Facebook-Fanseite zusätzlichen Traffic auf ihre bestehende Firmenhomepage generieren. Relevante Webseiten-Inhalte können dafür Social-Media-tauglich aufbereitet und mit internen Links versehen werden, um User auf ihre Homepage zu leiten.
Fazit
Facebook bietet viele schlagkräftige Argumente, die dafür sprechen, dass Inhalte von kleinen und mittleren Firmen dort tatsächlich erfolgreich platziert und dadurch eine sehr positive Wirkung bei Nutzern und potenziellen Kunden erzielt werden kann. Wer allerdings Wert auf eine stärkere Markenbildung und Produktinformation legt, kommt nicht darum herum, eine professionelle Unternehmenswebsite zu erstellen. Am besten ist es daher, wenn KMU auf einen gelungenen Mix aus beiden Marketingmittel setzen, um ihre Zielgruppe möglichst breit abzudecken. Facebook als ausschließliches Kommunikationsmittel zu nutzen, stellt lediglich für einen sehr kleinen Teil der Unternehmen (z.B. aus dem Bereich Gastronomie und Events) eine echte Alternative dar.
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